Warten ist ein Zustand und eine →Zeiterfahrung, in dem →Zeit spürbar und erlebbar wird und der zugleich Bereitschaft, Geduld und Zuversicht einfordert, aber genauso schnell in Frustration und Enttäuschung umschlagen kann. Es ist der →Zwischenraum (oder die →Leerstelle) zwischen zwei →Ereignissen.
Vermutlich liegt der Ärger beim Warten darin begründet, dass es vielen Errungenschaften entgegensteht, die sich das moderne Individuum erkämpft hat: Freiheit, Gleichheit, Selbstbestimmung. Warten ist mit einer Form der Unentrinnbarkeit verbunden, die einen gleich doppelt mit Unruhe konfrontiert: zum einen mit der Unruhe da draußen, von der wir, wie uns die Ödnis des Wartens schmerzlich fühlbar macht, einstweilen ausgeschlossen sind; zum anderen mit der Unruhe, die in uns selbst aufkommt - jene mühsam beherrschte →Ungeduld des Wartenden, der mit der →Situation, in die er hineingeraten ist, nichts anzufangen weiß. Wir leiden an der →Zeit, die nicht vergehen will.
Warten in der Hotline, auf dem Amt, an der Grenze, im Stau. Warten auf das →Ende eines Stücks. Warten auf eine Antwort, ein Visum oder den Liebsten. Warten auf etwas, das es nie geben wird. In Zeiten der Hektik und des Zeitmangels betrachten viele Menschen Warten als Zumutung und enormes Ärgernis in ihrem →Alltag.
Warten macht offenkundig, dass Sinn und →Zeit im Leben äußerst fragile Konstruktionen sind.
Ablenkung
Abreißkalender
Absichtslosigkeit
Achtsamkeit
Alltag
Anfang
Anwärter*in
Aufmerksamkeit
Countdown
Dauer
Effizienz
Eieruhr
Ende
Endlos
Ereignis
Erwartung
Ewigkeit
Geduld
Gefühlte Zeit
Gegenwart
Happening
Jetzt
Kontemplation
Langsamkeit
Langweilig
Leerstelle
Moment
Nichts
Nichtstun
Paradoxon
Pause
Queuing Theory
Sinnlos
Situation
Spektator
Stille
Temporär
Ungeduld
Unproduktivität
Vergangenheit
vergegenwärtigen
Verweilen
Warten
Warteraum
Warteschlange
Weg
Weile
Zeit
Zeiterfahrung
Zeitfreiheit
Zeitinvestition
Zeitmesser
Zeitperspektive
Zeitraum
Zen Buddismus
Ziellos
Ziel
Zukunft
Zwischenraum