Moment
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→Zeitraum von sehr kurzer →Dauer (auch Augenblick)
Der erlebte Moment, das Hier und →Jetzt, dauert etwa drei Sekunden. In dieser Zeitspanne werden alle Sinneseindrücke zusammengefasst. Ernst Pöppel und Marc Wittmann, haben hierbei eine bedeutende Erkenntnis gewonnen: Es gibt eine Art Grundrhythmus, der das Fundament unseres Lebens bildet. Viele alltägliche Handlungen - wie Bewegungsabläufe, Händedrücke oder Umarmungen - dauern ungefähr zwei bis drei Sekunden oder sind aus Teilen dieser Länge zusammengesetzt. Unser Gehirn scheint auf diese Intervall-Dauer abgestimmt zu sein. Wenn wir beispielsweise das gleichmäßige Ticken eines Metronoms hören, teilt unser Gehirn es schnell in Rhythmen von zwei bis drei Sekunden auf:
1, 2, 3; 1, 2, 3; 1, 2, 3.
Das →Jetzt als Drei-Sekunden-Rhythmus:
Jedes Lebensjahr besteht demnach für unser Gehirn aus rund 13 Millionen fließenden →Jetzt-Momenten.
Die Werke von David Claerbout, welche auf der Schnittstelle von Fotografie und Film, von Stillstand und Bewegung oszillieren, sind Reflexionen von Zeit und Zeitlichkeit. In →»The Algiers' Sections of a Happy Moment« (2008) wird die Zeit angehalten, doch die Fragmentierung des Raums - die Vervielfachung der Blickwinkel und der Bildausschnitte - wird durch eine zeitliche Ausdehnung entschärft. Die Zuschauenden sind »allwissend«, sie können eine Handlung aus allen Blickwinkeln in genau diesem Moment sehen. Betrachtet man auch diese Projektionen uninformiert, scheint da zunächst eine ganz normale Slideshow von mehreren Fotos einer länger dauernden Szene abzulaufen. Sieht man länger zu, bemerkt man, dass auch diese Handlung nicht weiterläuft, sondern dass sich im Gegenteil überhaupt nichts bewegt: Nicht einmal die kleinste Geste, die kleinste Position, nicht einmal die Mimik verändert sich. Und so tritt ein Gefühl des Befremdens, der Beklemmung ein: Der spontane Augenblick wird musealisiert:
»The playfulness of the moment becomes like heavy, cast matter«, wie Claerbout in Bezug auf eine weitere Arbeit schreibt.
Ablenkung
Abreißkalender
Absichtslosigkeit
Achtsamkeit
Alltag
Anfang
Anwärter*in
Aufmerksamkeit
Countdown
Dauer
Effizienz
Eieruhr
Ende
Endlos
Ereignis
Erwartung
Ewigkeit
Geduld
Gefühlte Zeit
Gegenwart
Happening
Jetzt
Kontemplation
Langsamkeit
Langweilig
Leerstelle
Moment
Nichts
Nichtstun
Paradoxon
Pause
Queuing Theory
Sinnlos
Situation
Spektator
Stille
Temporär
Ungeduld
Unproduktivität
Vergangenheit
vergegenwärtigen
Verweilen
Warten
Warteraum
Warteschlange
Weg
Weile
Zeit
Zeiterfahrung
Zeitfreiheit
Zeitinvestition
Zeitmesser
Zeitperspektive
Zeitraum
Zen Buddismus
Ziellos
Ziel
Zukunft
Zwischenraum