Flughäfen, Bahnhöfe, Freizeitparks und Museen teilen ihre →Warteräume in verschiedene Abschnitte und Laufrichtungen ein, so portioniert erscheint das →Warten während des Reisens und Unterwegsseins überschaubarer und erträglicher. Elektronische Anzeigetafeln, die die verbleibende Wartezeit einblenden, suggerieren, die Situation sei unter Kontrolle, zugleich sollen sie stresslindernd wirken.

Auch Behörden haben verstanden, wie wichtig es ist, für Ablenkung zu sorgen. Kein Wartegefühl aufkommen zu lassen, scheint das dringendste Erfordernis zu sein. Überhaupt füllt digitale Technik wie selbstverständlich alle →Warteräume, ob mit Nachrichten, Werbung oder WLAN-Hotspots, den Rest erledigt das Smartphone. Das erzwungene →Nichtstun ist dem Ruf nach maximaler →Produktivität gewichen. In einem Zeitalter, wo konstante Beschäftigung angesagt ist und →Zeit optimal genutzt werden will, darf der Fluss nicht unterbrochen werden und kein →Moment in unserem Leben →unproduktiv verstreichen, um etwa →Leere oder Innehalten Platz zu machen. Wenn →Zeit schon →sinnlos verstreicht, so soll sie wenigstens so schnell wie möglich vergehen.